Parkinson - Zitternde Hände in den Griff bekommen

Methode zur Unterdrückung des Zittern - Erleichterung für den Alltag

22 Millionen Menschen weltweit leiden unter heftigem, unwillkürlichem Zittern in den Armen. Dies macht es für Menschen mit der Parkinson-Krankheit schwierig, alltägliche Aufgaben wie Essen und Trinken zu bewältigen. Dieses Problem nimmt mit der alternden Bevölkerung zu. Getrieben von dem Ziel, eine effektive und zufriedenstellende Behandlungsmethode für Menschen mit Parkinson oder Essential Tremor zu finden, gründete IJsbrand de Lange, nach seinem Biomechanical Engineering Studium, das Unternehmen STIL B.V. in den Niederlanden. Er suchte nach Methoden und Techniken, das Zittern zu unterdrücken und den Arm zu stabilisieren und entwickelte eine Handgelenkstütze, die durch "Anti-Vibrationen" einen Tremor unterdrückt.

Schon als Kind war ich von der Technik fasziniert und wollte Erfinder werden. Jetzt kann ich als Unternehmer Menschen mit selbst entwickelter Medizintechnik ein besseres Leben ermöglichen. Das ist sehr inspirierend. Ich kann es kaum erwarten, bis die STIL-Stütze auf dem Markt ist und tatsächlich Millionen von Menschen helfen kann. Danke an das Enterprise Europe Network für die Unterstützung auf diesem Weg.   - Jsbrand de Lange, Gründer der STIL B.V

Notwendige wissenschaftliche Nachweise sind bei der Entwicklung medizinischer Geräte ein langwieriger und kostspieliger Faktor.
Vor diesem Hintergrund wandte De Lange sich an die Netherlands Enterprise Agency (NEA) – einem Partner im Enterprise Europe Network, um sich über mögliche Unterstützung bei der (Weiter)-Entwicklung und Finanzierung seines Produktes zu informieren.
Er erfuhr, dass die Eureka Eurostars-Förderung seine Entwicklungspläne unterstützen könnte. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer   Institut (IBMT), welches über Fachwissen auf dem Gebiet der Tremorunterdrückungstechnologie und der Hardwareentwicklung verfügt wurde ein Projektantrag vorbereitet und nach weiteren europäischen Partnern für die Projektbeteiligung gesucht.

Technologiedatenbank hilft

Mit einer kurzen Beschreibung des geplanten Projektes, der vorhandenen Expertise sowie der gesuchten Anforderungen wurde über die  Sector Group Healthcare und die Technologiedatenbank des Enterprise Europe Network eine Anfrage gestartet.

Im Ergebnis konnte Bayern Innovativ, ebenfalls Partner im Enterprise Europe Network, die bayerische Firma senetics healthcare group GmbH&Co.KG, ein Entwicklungs- und Beratungsunternehmen (KMU) in den Bereichen F&E, Medizintechnik, Pharmazie und Biotechnologie vermitteln. Die Schweizer Hochschule FHNW komplettiert heute das Konsortium. Nach der Bewilligung der Förderung startete Anfang 2020 das Projekt "Supressing Tremor to a Bearable Level" (STABLE).

Innerhalb dieses Projekts ist senetics für die Entwicklung des Energiemanagementsystems (EMS) verantwortlich. Das EMS wird zum einen die verschiedene Gerätekomponenten mit Energie versorgen und zum anderen helfen, die Energieressourcen zwischen diesen Komponenten zu verwalten. Das Batteriesystem hat erste Tests bei senetics erfolgreich bestanden und wird bereits in diesem Jahr in den ersten Integrationstest mit einer weiteren Komponente der Handgelenkstütze gehen, die parallel von STIL B.V. entwickelt wird. Als zweite Aufgabe wird senetics einen Testaufbau entwickeln, in dem das fertige Gerät Sicherheitstests unterzogen wird, bevor es in die präklinische Erprobung gehen kann.

Die Unterstützung und Zusammenarbeit mit Bayern Innovativ, insbesondere mit dem Enterprise Europe Network (EEN), war für uns sehr wertvoll. Ohne das Engagement des EEN wäre das Projekt nicht so erfolgreich gewesen.   - Dr. Wolfgang Sening, Geschäftsführer senetics health care group GmbH & Co. KG

Text: Bayern Innovativ