In Schweden werden über 80 Prozent der Geschäfte bargeldlos getätigt, in Deutschland sind es gerade einmal 20 Prozent. Mit einer Kreditkarte ausgestattet, ist ein bargeldloser Aufenthalt seit langem problemlos möglich. Das Bargeld soll aber nicht komplett abgeschafft werden.
Schweden „swishen“ immer mehr
Schon seit 2012 sind zudem bargeldlose Zahlungen per App oder Prepaidkarte in Schweden möglich. Die größten schwedischen Banken haben sich mit „Swish“ ein Zahlungssystems ausgedacht, das Mobilfunknummer und Bankkonto via Smartphone-App direkt verknüpft. Das innovative Bezahlsystem wird fast überall mit Begeisterung benutzt, von dem einzelnen Bürger bis zu dem Unternehmen. Man bezahlt schneller und ist nicht mehr verpflichtet, Bargeld abzuheben. Eine Studie der schwedischen Handelsstiftung Handelsrådet besagt, dass 50 Prozent der schwedischen Einzelhändler ab 2025 kein Bargeld mehr akzeptieren werden. Egal, ob Läden, Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel, Flohmärkte oder Privatpersonen, sehr viele benutzen „Swish“. Gleichzeitig verliert der Staat damit seinen Einfluss und seine Kontrolle über die Zahlungsströme. Auch Banken müssen ihre Dienste diesem Trend anpassen. Bankschalter sind somit vom Aussterben bedroht.
Ältere Schweden und Touristen fühlen sich digital abgehängt
Ältere Schweden fühlen sich von diesem neuen Zahlungssystem ausgeschlossen. Auch auf dem Land wird lieber mit Bargeld bezahlt. Außerdem sind auch Touristen von diesem Bezahlsystem betroffen, denn ohne „swishen“ können sie praktisch in keinen Bus einsteigen oder sich schnell etwas genüsslich zu essen holen. Einfache Dinge, wie Einkaufen, Essen gehen oder Zugfahren können heutzutage ohne „swishen“ zu einer Hürde werden.
Fazit:
Schweden scheint anderen europäischen Ländern in Sachen digitaler Geldgeschäfte weit voraus zu sein. Das gefällt nicht jedem. Wohin die Reise letzendlich geht, wird man sehen. Offenbar wählen Konsumenten und Unternehmen aber solche Bezahldienste, die ihren Bedarf am besten decken.