Schweden: Bargeld vom Aussterben bedroht?‎

München 13.08.2018

Ohne Moos viel los!‎: Schweden und die skandinavischen Länder gehen generell mit digitalen Bezahlsystemen flexibler ‎und schneller um als andere europäische Länder.

 

In Schweden werden über 80 Prozent ‎der Geschäfte bargeldlos getätigt, in Deutschland sind es gerade einmal 20 Prozent. Mit einer ‎Kreditkarte ausgestattet, ist ein bargeldloser Aufenthalt seit langem problemlos möglich. Das ‎Bargeld soll aber nicht komplett abgeschafft werden.‎

Schweden „swishen“ immer mehr

Schon seit 2012 sind zudem bargeldlose Zahlungen per App oder Prepaidkarte in Schweden ‎möglich. Die größten schwedischen Banken haben sich mit „Swish“ ein Zahlungssystems ‎ausgedacht, das Mobilfunknummer und Bankkonto via Smartphone-App direkt verknüpft. Das ‎innovative Bezahlsystem wird fast überall mit Begeisterung benutzt, von dem einzelnen Bürger ‎bis zu dem Unternehmen. Man bezahlt schneller und ist nicht mehr verpflichtet, Bargeld abzuheben. ‎Eine Studie der schwedischen Handelsstiftung Handelsrådet besagt, dass 50 Prozent der ‎schwedischen Einzelhändler ab 2025 kein Bargeld mehr akzeptieren werden. Egal, ob Läden, ‎Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel, Flohmärkte oder Privatpersonen, sehr viele benutzen ‎‎„Swish“. Gleichzeitig verliert der Staat damit seinen Einfluss und seine Kontrolle über die ‎Zahlungsströme. Auch Banken müssen ihre Dienste diesem Trend anpassen. Bankschalter sind ‎somit vom Aussterben bedroht.‎

Ältere Schweden und Touristen fühlen sich digital abgehängt

Ältere Schweden fühlen sich von diesem neuen Zahlungssystem ausgeschlossen. Auch auf dem ‎Land wird lieber mit Bargeld bezahlt. Außerdem sind auch Touristen von diesem Bezahlsystem ‎betroffen, denn ohne „swishen“ können sie praktisch in keinen Bus einsteigen oder sich schnell ‎etwas genüsslich zu essen holen. Einfache Dinge, wie Einkaufen, Essen gehen oder Zugfahren ‎können heutzutage ohne „swishen“ zu einer Hürde werden.‎

Fazit:

Schweden scheint anderen europäischen Ländern in Sachen digitaler Geldgeschäfte weit ‎voraus zu sein. Das gefällt nicht jedem. Wohin die Reise letzendlich geht, wird man sehen. ‎Offenbar wählen Konsumenten und Unternehmen aber solche Bezahldienste, die ihren Bedarf am ‎besten decken.