Mit Sky-Skan den Himmel über Spanien erforschen

Seeshaupt (11.07.2016) - Das Unternehmen Sky-Skan entwickelt und installiert weltweit digitale Planetarien und 360° Kuppel-Theater. So auch unter Spaniens Sonne! Eine Gesetzesänderung für öffentliche Auftraggeber und ein fehlerhaftes Online-Tool zur Rechnungsabwicklung bei öffentlichen Aufträgen in Spanien verhinderten die Bezahlung der Rechnung. Mehr dazu, wie das Enterprise Europe Network in Bayern dafür sorgte, dass die Sterne wieder günstig für Sky-Skan stehen, lesen Sie hier.

Im Februar 2015 nahm Ursula Schwarzer, zuständig für Marketing und Administration von Sky-Skan Europe, Kontakt zum lokalen Partner im Enterprise Europe Network, der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK München), auf. Ihr Anliegen: Sky-Skan hatte eine Ausschreibung in Höhe von € 500.000 über die Modernisierung des Planetariums Catalan Parc Astronòmic Montsec im spanischen Àger gewonnen. Nach Auftragsabschluss stand Sky-Skan vor einer Herausforderung: Als Folge einer Anfang 2015 beschlossenen Gesetzesnovelle zur Rechnungsstellung bei öffentlicher Beschaffung über € 5.000, dürfen Zahlungsaufforderungen in Spanien nur noch über ein elektronisches Verfahren mit digitaler Signatur gestellt werden.

 

Zwar verfügte Sky-Skan bereits über eine derartige durch eine deutsche Behörde ausgestellte Signatur. Für den Gebrauch in Spanien war diese jedoch nicht zugelassen. Für die Ausstellung einer digitalen in Spanien gültigen Signatur hätte der Geschäftsführer von Sky-Skan persönlich nach Spanien reisen müssen, wobei selbst dann ein Erfolg nicht sicher gewesen wäre. Außerdem wäre das Unternehmen gezwungen gewesen, eine spanische Umsatzsteueridentifikationsnummer zu beantragen. Beide Maßnahmen wären mit erheblichem Kosten- und Zeitaufwand verbunden gewesen. Durch eine neue Umsatzsteuer-ID sah sich Sky-Skan zudem großen bürokratischen und steuerrechtlichen Risiken gegenüber.

Das Netzwerk setzt alle Hebel in Bewegung

Aus diesem Grund kontaktierte die IHK München ihre spanischen EEN-Partner im Beratungsnetzwerk: Der Partner CEG (CONFEDERACIÓN DE EMPRESARIOS DE GALICIA) aus Santiago de Compostela hatte sich daraufhin mit den verantwortlichen Behörden in Barcelona in Verbindung gesetzt und herausgefunden, dass die Rechnung online und mit deutscher Umsatzsteuer-ID über ein anderes Softwareprogramm gestellt werden konnte. Doch ein Softwarefehler in der EDV seitens der katalanischen Behörden machte dieser Lösung buchstäblich einen Strich durch die Rechnung. Es wurde festgestellt, dass ausländische VAT Nummern softwaretechnisch nicht erkannt wurden.

 

Weil durch die noch offene Auftragssumme ein hoher finanzieller Schaden drohte, bat Sky-Skan um die Erlaubnis, eine nicht-digitale Rechnung stellen zu dürfen. Nachdem die spanischen Stellen zunächst ablehnten, schaltete die IHK München schließlich die Deutsche Handelskammer für Spanien, die deutsche Botschaft und das deutsche Generalkonsulat vor Ort ein und forderte eine rasche Lösung des Problems. Im Juli 2015 lenkte die katalanische Behörde ein und akzeptierte ausnahmsweise eine klassische Rechnung. Die Zahlung an Sky-Skan wurde gegen Ende Juli 2015 getätigt. Der EEN-Partner IHK München hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt - mit Erfolg.