So war’s - „Business Lunch Südafrika“ - Unternehmer informierten sich über die Wirtschaftsregion südliches Afrika

Bayreuth 19.11.2013

In der Sub-Sahara Region gilt Südafrika als erfolgreichstes Land. In diesem Schwellenland ist die Wirtschaft seit Jahren im Aufschwung, das Wachstum soll weiter steigen, wenn auch langsamer als bisher.

 

Für Subsahara-Afrika ist die Republik häufig direkter Zulieferer, etwa bei Lebensmitteln, Maschinen und Ausrüstungen. Für deutsche Unternehmen gilt Südafrika als Sprungbrett für Lieferungen und Leistungen in die gesamte Region südliches Afrika.
 
Bisher steht diese interessante Wirtschaftsregion noch nicht unmittelbar im Blickfeld oberfränkischer Unternehmen. Deshalb lud der Bereich International der IHK für Oberfranken Bayreuth in Zusammenarbeit mit dem enterprise europe network interessierte Unternehmer, um von Matthias Boddenberg, Geschäftsführer der Deutschen IHK für das südliche Afrika und Repräsentant des Freistaates Bayern in Südafrika  mehr über die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Marktchancen zu erfahren.
 
IHK-Präsident Heribert Trunk, selbst in Südafrika unternehmerisch und sozial engagiert, ermutigte in seinem Eröffnungsbeitrag die oberfränkischen Unternehmer, mehr über den eigenen Tellerrand zu schauen und sich auch an nicht so bekannte Märkte zu wagen, denn es sei wichtig für das weitere Wachstum der deutschen Wirtschaft, in allen Kontinenten Chancen zu erkennen und – oft in Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort – zu nutzen. Die IHK verfüge dafür über ein großes Netzwerk an Partner, das mehr genutzt werden sollte. Er ermutigte die teilnehmenden Unternehmen, sich das südliche Afrika genauer anzusehen, denn dieses Land sei, so seine Erfahrungen, sehr „hungrig, die Menschen wollen vorankommen“.
 
Das bestätigte auch Matthias Boddenberg aus Sicht der deutschen IHK für das südliche Afrika.
Deutschland sei Südafrikas zweitwichtigstes Lieferland und es gibt bereits mehr als 500 Niederlassungen deutscher Unternehmer vor Ort. Gute Absatzchancen bestünden zum Beispiel im Bereich Maschinenbau für die Nahrungsmittel- und Kfz-Produktion, für Bergbau und Landwirtschaft.  Auch ein wachsender Bedarf an Umwelttechnik, insbesondere in den Bereichen Wasserversorgung und Recycling, sowie ein wachsendes Interesse für energieeffiziente Produkte sei zu verzeichnen. Eine wachsende Mittelschicht, „Black Diamonds“ genannt , mache inzwischen bereits mehr als vier Prozent der Bevölkerung aus und kaufe vorwiegend hochwertige Waren. 
 
Bedingt durch ein ehrgeiziges Infrastrukturprogramm bietet auch dieser Bereich interessante Kooperationsmöglichkeiten. Die EU hat erst kürzlich erneut 100 Mio. Euro für ein „Infrastrukturentwicklungsprogramm Südafrika“ bereitgestellt. Insgesamt will Südafrika bis 2015 mehr als 70 Mrd. € in die Entwicklung seiner Infrastruktur investieren. Diese komme, so Boddenberg, auch den benachbarten Staaten zur Gute. Schnell entwickelten sich in Folge dieses Ausbaus der Infrastruktur auch Shoppingcenter, Schulen und Krankenhäuser, die Ausrüstungen benötigen. Die Marke „Bayern“ erfreue sich großer Beliebtheit und Unternehmen aus Bayern würden mit offenen Armen aufgenommen.
Allerdings, so Boddenberg weiter, sei die Anspruchshaltung der schnell wachsenden jungen Bevölkerung größer als der Staat sie erfüllen kann. Das führe unweigerlich zu sozialen Konflikten, die den Anspruch der Regierung Südafrikas, ein zuverlässiger Partner für die Weltwirtschaft zu sein, gefährden könnten.
 
Almuth Dörre, Verbindungsreferentin des BMZ für die Entwicklungszusammenarbeit am Außenwirtschaftszentrum Bayern, kurz „EZ-Scout“ genannt, gab Tipps für Fördermöglichkeiten zu einem unternehmerischen Engagement im südlichen Afrika. Förderfähige Projekte sollten dabei auch einen nachhaltigen entwicklungspolitischen Ansatz enthalten, so ihr Rat.
 
In einem sich anschließenden sehr regen Erfahrungsaustausch  gab Matthias Boddenberg den oberfränkischen Unternehmern noch mit auf den Weg, sich direkt vor Ort , zum Beispiel auf Messen oder bei Delegations- oder Unternehmerreisen, ein Bild zu machen und auch die  herrschende Unternehmenskultur kennen zu lernen. Die Deutsche IHK für das südliche Afrika unterstützt dabei gern mit ihren Dienstleistungen.
 
 
Weitere Informationen:
 
Deutsche IHK für das Südliche Afrika:
Sie betreut auch die Länder Angola, Botswana, Demokratische Republik Kongo, Lesotho, Seychellen, Malawi, Mauritius, Mosambique, Namibia, Swaziland, Tansania, Swaziland und Simbabwe.
Hauptsitz: Johannesburg, Regionalbüros in Kapstadt und Durban
 
EZ-Scout beim Außenwirtschaftszentrum Bayern:
Almuth Dörre, Verbindungsreferentin Entwicklungszusammenarbeit
Tel.: 0911 23886 46, E-Mail: almuth.doerre(at)awz-bayern.de
 
Umfangreiche Länderinformationen:
 
Fördermöglichkeiten für die Entwicklungszusammenarbeit:
 
Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH:
 
EUROPEAID - Webseite der EU-Kommission für Entwicklung und Zusammenarbeit: