EU und Vietnam einigen sich auf Freihandelsabkommen

Brüssel/Nürnberg 07.08.2015

Beim Asien-Pazifik-Forum Bayern vor zwei Wochen stand Vietnam bereits als Partnerland im Fokus der Veranstaltung, nun hat die Europäische Union nach zweeinhalbjährigen Verhandlungen Freihandelsabkommen mit dem Küstenstaat geschlossen.

 

Beide Seiten verständigten sich in allen wesentlichen Fragen wie etwa den Wegfall von Zöllen auf Textilien, Lebensmittel und Maschinen auf eine Vereinbarung, die nun bis Herbst in einen rechtsverbindlichen Text gefasst werden muss.

"Dieses ausgewogene Abkommen wird den Handel mit einem der dynamischsten Wirtschaftsräume Asiens ankurbeln. Es ist ein neues, besseres und moderneres Modell für Freihandelsabkommen zwischen der EU und Entwicklungsländern und es setzt gute Standards für die Handelsbeziehungen zwischen der EU und dem gesamten südostasiatischen Raum. Vietnam hat eine aufstrebende Wirtschaft. Wenn das Abkommen einmal in Kraft ist, wird es durch den wachsenden Marktzugang für Waren und Dienstleistungen beachtliche Möglichkeiten für Unternehmen auf beiden Seiten bieten", sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström auf einer Pressekonferenz in Brüssel.

Es ist das erste Abkommen seiner Art, dass die EU mit einem Entwicklungsland abgeschlossen hat. Die gleichmäßige Liberalisierung beinhaltet eine Übergangsphase, damit Vietnam seine Standards anpassen kann. Die EU war 2014 der zweitgrößte Handelspartner für das asiatische Land. Waren im Wert von 28,2 Milliarden Euro wechselten zwischen den beiden Wirtschaftsräumen.

Das Abkommen sichert geografisch geschützte Angaben europäischer Produkte in Vietnam, insbesondere Agrarerzeugnisse, und umgekehrt: So wird etwa vietnamesischer Kaffee als geografisch geschütztes Erzeugnis in der EU anerkannt werden. Neben den Verhandlungen über eine Freihandelszone hat Kommissarin Malmström intensive Gespräche über die Menschenrechtssituation in Vietnam geführt.

Weitere Informationen auf Englisch in einem MEMO.

(Quelle: EU Kommission)