Elf Empfehlungen für die EU-Forschungspolitik nach 2020

München/Brüssel 13.07.2017

Die Verdopplung des Budgets der Programme für Foschung und Entwicklung ist eine Empfehlung des EU-Forschungskommissars.

 

Forschung und Innovation sollten im Haushalt der EU und ihrer Mitgliedstaaten Vorrang erhalten und das Budget der EU-Programme für Forschung und Innovation nach 2020 verdoppelt werden. Dies ist eine von elf Empfehlungen, die EU-Forschungskommissar Carlos Moedas von der hochrangigen Expertengruppe zur Zukunft der EU-Forschungspolitik erhalten hat. Die Expertengruppe unter Vorsitz von Pascal Lamy präsentierte Vorschläge, wie Europa sein enormes Forschungspotential nach dem Auslaufen des aktuellen Forschungsprogramms Horizont 2020 effektiver nutzen und seine Innovationspotenzial  in Wirtschaftswachstum verwandeln kann.

EU-Kommissar Carlos Moedas erklärte: „Forschung und Innovation leisten einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Produktivität; sie erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit und verbessern unsere Lebensqualität. Europa ist in der Forschung weltweit führend, aber wir müssen dieses Wissen besser nutzen und durch Innovation in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert verwandeln.“

Die Expertengruppe weist darauf hin, dass zwei Drittel des Wirtschaftswachstums in den Industrieländern auf Forschung und Innovation zurückzuführen ist. Zu den elf Empfehlungen gehören neben der Verdoppelung des EU-Forschungsbudgets für das Nachfolgeprogramm von Horizont 2020 eine stärkere Orientierung auf die Entstehung zukünftiger Märkte, die Rationalisierung der EU-Forschungslandschaft und Schaffung von Synergien mit den Strukturfonds. EU- und nationale Forschungs- und Innovationsinvestitionen sollten besser aufeinander ausgerichtet und internationale Kooperationen zum künftigen Markenzeichen der EU-Forschungs- und Innovationspolitik werden. Vorgeschlagen wird auch eine Mobilisierung der Bürgerinnen und Bürger mittels breit angelegter Innovationsprojekte.

Die Kommission wird sich zu den Empfehlungen noch in diesem Jahr in einer Mitteilung äußern. Die Europäische Kommission hatte die Gruppe, die aus 12 Personen besteht, im September 2016 eingesetzt). Ihre Vorschläge werden derzeit von über 700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Innovatoren, Wirtschaftsvertreterinnen und –vertretern sowie politischen Entscheidungsträgerinnen und –trägern im Rahmen der von der Kommission organsierten Konferenz „Research & Innovation – Shaping our Future“ erörtert. Mit dieser Konferenz startet die Konsultation der Interessensgruppen zum Nachfolgeprogramm von Horizont 2020.

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Quelle: BayFor, Vertretung der EU-Kommission in Berlin